Ein wahres Fest der Sinne

Das Jugendblasorchester Staßfurt stellt bei zwei ausverkauften Konzerten sein erhebliches Können unter Beweis. Für 10 Jahre Dirigat wird Peter Roskoden mit einer Urkunde und einer Fotocollage überrascht.

Staßfurt/VS. Das Jugendblasorchester Staßfurt unter Leitung von Peter Roskoden präsentierte in zwei ausverkauften Frühlingskonzerten auf der blumengeschmückten Bühne des Salzlandtheaters die Ergebnisse intensiven Probens in den vergangenen vier Monaten. Das Stück „Fanfare zum Fest“ eröffnete das Konzert. „Und als ein Fest der Sinne erwies sich das Konzert dann auch“, berichtet Orchesterfreund Mario Krokotsch.

Bevor das große Orchester weitermachte, durften die Jüngsten des Nachwuchsorchesters unter Leitung von Bettina Eisenächer in drei Stücken ihr Können unter Beweis stellen. Langanhaltender Applaus war der Lohn für die hoffnungsfroh stimmende Leistung.

Im Anschluss präsentierte das große Orchester ein buntes Potpourri an deutschen Volksliedern, das insbesondere vom reiferen Teil des Publikums gesangsstark unterstützt wurde. Im Anschluss wurde es turbulent: Im „Marsch-Konfetti“ ergriff das Blech das Heft des Handelns und brachte den Dirigenten schier zur Verzweiflung. Nahezu 30 verschiedene Märsche reihten sich aneinander, doch kaum war einer angeklungen, forderten die Posaunen schon den nächsten. Da half auch kein Platzverweis für die Bläser – das Orchester machte, was es wollte. Und letztlich konnte der völlig konsternierte Dirigent nur mit einem Glas kühlen Bieres wieder zum musikalischen Leben erweckt werden. Ein großer Spaß für Publikum und Musiker – und perfekt inszeniert von Orchester und Dirigent. Vor der wohlverdienten Pause ging es dann noch mit dem Stück „Oregon“ auf eine Zugfahrt durch elegische Landschaften begleitet von Cowboys und Indianern, schreibt Mario Krokotsch.

Die zweite Halbzeit startete mit einem Ohrenschmaus für Freunde des Italo-Pop. Stücke von Adriano Celentano oder Umberto Tozzi zauberten italienische Leichtigkeit in den Saal. Im anschließenden Stück stand ein Instrument im Mittelpunkt, das man eher als Rhythmusgeber und insbesondere aus der Biergartenblasmusik kennt: die Tuba. Philipp Uta, musikalisch im Jugendblasorchester groß geworden und unterdessen Berufsmusiker bei renommierten Klangkörpern in Deutschland, entlockte dem Instrument in Zusammenarbeit mit dem Orchester leidenschaftliche lateinamerikanische Klänge und riss die Zuhörer vor Begeisterung von den Sitzen.

Filmmusik des legendären John Williams entführte im Anschluss in den Jurassic Park, bevor ein weiterer Programmhöhepunkt folgte. Das Jugendblasorchester, begleitet von Chiara Strejcek am Klavier, zollte mit seiner Version der „Bohemian Rhapsody“ einem ganz Großen der Rockmusik Tribut: Freddie Mercury. Und sicher wird der Meister von seiner Wolke beide Daumen nach oben gereckt haben angesichts der Interpretation seines epischen Stückes durch die jungen Musiker. Leider war damit das reguläre Programm fast am Schluss angekommen

Doch bevor es traditionell mit dem Steigermarsch zu Ende gehen sollte, gab es noch eine besondere Überraschung. Das Orchester bedankte sich bei seinem Dirigenten, Peter Roskoden, für die inzwischen zehnjährige Tätigkeit als musikalischer Leiter. Das Konzert war einmal mehr der beste Beweis dafür, auf welch hohes Qualitätsniveau Peter Roskoden das Orchester in seinem bisherigen Dirigat gehoben hat.

Mit dem Steigermarsch und erklatschten zwei Zugaben endete ein mitreißendes Konzert. Ein besonderes Lob auch an die perfekten Gastgeber vom Salzlandtheater und das Theatercafé für die Pausenversorgung.

Bevor das Jugendblasorchester nun auf Tournee geht, haben die Staßfurter am Donnerstag, 1. Mai, beim Kirschblütenfest auf dem Benneck’schen Hof noch einmal die Gelegenheit, das Repertoire der jungen Musiker zu bewundern.

Quelle: Salzland-Kurier vom 29.04.2025, S. 15.

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